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Was unterscheidet die Vedische Astrologie von der Westlichen Astrologie?
Die „vedische Astrologie“ hat ihren Ursprung in den alten indischen Schriften, den Veden. Sie ist mit Abstand das älteste astrologische System der Welt.
Die indische Astrologie wird auch „Jyotisha“ genannt - das Sanskrit-Wort „Jyoti“ bedeutet Licht, das Licht reinen Bewusstseins, das Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft erhellt. Es beleuchtet unseren Lebensweg, damit wir “sehen” können, wohin wir gehen.
Der Vedischen Astrologie liegt die siderische Berechnung zugrunde (Orientierung am Fixsternhimmel) und der Westlichen Astrologie liegt die tropische Berechnung zugrunde (Orientierung an den Jahreszeiten). Im indischen System steht der Mond im Vordergrund, da dieser als wichtiger Indikator für unseren Geist und unsere Wahrnehmung ganz wesentlich unser Alltagsbewusstsein und unsere Aktivitäten prägt. Hingegen im Westen steht die Sonne bzw. das Individuum und seine Orientierung an Selbstverwirklichung (in einem eher materiellen Sinne) im Vordergrund. Die indische Astrologie glaubt an eher eingeschränkte Gestaltungsmöglichkeiten durch mitgebrachtes Karma und die westliche Astrologie glaubt an viel Gestaltungsmöglichkeit.
Innerhalb der indischen Astrologie stehen außerdem die Zukunftsprognosen sehr stark im Vordergrund, innerhalb der westlichen Astrologie stehen diese eher im Hintergrund. Außerdem beziehen die Inder die Fixsterne mit in die Deutung ein (die sogenannten „Nakshatras“ bzw. Mondhäuser). Ein wesentlicher Unterschied besteht weiterhin darin, dass die westlichen Astrologen die äußeren Planeten (Pluto, Uranus, Neptun) miteinbeziehen – die Inder ignorieren diese, da sie als sehr weit von der Erde entfernte Planeten weniger Einfluss auf uns ausüben, als die anderen Planeten.
Ein großer „Schatz“ der indischen Astrologie sind die zusätzlichen Werkzeuge, welche die Prognostik erheblich präzisieren: die Dasas (Planetenphasen), die Yogas (spezielle planetarische Verbindungen) und die Vargas (Unterhoroskope).
Die indische Astrologie wird oft auch als „Mond-Astrologie“ beschrieben, da sie besonders den Stand des Mondes im Tierkreis beobachtet und den Zodiak nochmal in 27 Mondhäuser unterteilt, die der Mond durchläuft. Jedes dieser Mondhäuser (Nakshatras) bringt die spezifische Wirkung der dahinter stehenden Sternbilder und erlaubt eine Deutung auf sehr feiner Ebene.
Der Mond hat für den Menschen eine besondere Relevanz, da er unseren Geist und unsere Wahrnehmung repräsentiert: der Mensch als sich selbst bewusst Erlebender. Er ist besonders empfindlich, da er ja ständig in Bewegung ist und dadurch eine sehr wechselhafte Natur hat – ein Blick in den Himmel bestätigt das. Im Horoskop gibt er Auskunft über die Mentalität, den Charakter, die Psyche und Grundstimmung, den Grad der Wachheit und er sagt etwas darüber aus, welche Gefühle in uns vorherrschen und wie wir mit diesen umgehen. Auf Grund seiner wechselhaften Natur ist die Ebene des Zeichens, in welchem der Mond steht, zunächst sehr wichtig zu verstehen: wie und auf was reagiert der Mond? Was braucht er, um sich sicher zu fühlen? Unterstützt ihn das Zeichen, in dem er sich befindet oder wird seine Wechselhaftigkeit hier eher geschürt (was zu noch mehr Unruhe und Unbeständigkeit führt)?
Der zweitwichtigste Faktor in der Vedischen Astrologie ist der Aszendent, denn er bildet das 1. Haus des Horoskops und beschreibt somit unsere Persönlichkeit, die wir nach außen zeigen. Er beschreibt sozusagen das, was uns bei unserer Geburt in die Wiege gelegt wurde (übrigens auch unser Aussehen).
Erst an dritter Stelle steht die Sonne, da sie in erster Linie unsere Willenskraft repräsentiert. Die Sonne ist der König unter den Planeten – und ein König möchte herrschen. Wenn die Sonne zu stark ist im Horoskop, dann kann das bewirken, dass ein Mensch sehr selbstbezogen auftreten kann. Ist sie zu schwach, so haben wir vielleicht ein weniger ausgeprägtes Selbstbewusstsein und es fällt uns schwer, nach außen hin zu strahlen. In der indischen Philosophie ist das höchste Ziel Moksha (Befreiung) und daher kann die Agenda der Sonne diesem Ziel manchmal ein bisschen im Weg stehen.
Aus spiritueller Sicht betrachtet ist die vedische Astrologie eine Art Spiegel und stellt die Beziehung des Individuums mit sämtlichen Einflüssen aus Natur und Universum her.

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